Mosaic Virus stellt Tulpen in verschiedenen Blütephasen und Farbübergängen dar und bringt dadurch das historische Phänomen der niederländischen Tulpenmanie in Verbindung mit den heutigen Spekulationen über die Blockchain-Technologie.
In den 1630er-Jahren stieg die Besessenheit von exotischen und seltenen Blumen durch die Niederlande und Europa und verursachte eine Finanzblase. Der Titel der Arbeit bezieht sich auf ein Virus, das Schwankungen in der Blütenblattfarbe hervorruft, die zu Streifen führen und die Tulpenpreise für die Sammler des 17. Jahrhunderts enorm steigerten. Damals führten die beispiellosen Kosten für eine Blume, die das Jahreseinkommen der Facharbeiter übersteigen konnte, viele Sammler innerhalb einer Woche in den Konkurs.
Ridler zieht historische Parallelen aus der Zeit der Tulpenmanie zu den heutigen Anliegen und Versprechungen von Krypto-Währungen. Deshalb verwendet die Künstlerin für die Arbeit einen Computer Vision Algorithmus, der sich die blühenden und vergehenden Blumen vorstellt. Das Aussehen der Tulpen hängt dabei vom Wert des Bitcoin ab, der sich im Laufe der Zeit mit den Marktschwankungen ändert und somit eine visuelle Veränderung erzeugt.
Die Arbeit wurde durch das EMAP/EMARE-Programm (Teil von Creative Europe) gefördert und in Auftrag gegeben von Impakt.
Teil der Ausstellung Seasons of Media Arts – Stadt der partizipativen Visionen (2019).
Laufzeit: 08.08.2019 – 15.09.2019
Standort: LED-Screen beim Badischen Staatstheater